Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 73. Jg. (2025) Heft 9
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 73. Jg. (2025) Heft 9
ISSN: 0044-2828 | 96 Seiten | 14,– Euro
Jürgen Matthäus
Judenmord in Berdyčiv
Deutungsfortschritte und Erkenntnisgrenzen im Umgang mit einem ikonischen Holocaust-Foto
Hannes Heer
Von Angesicht zu Angesicht
Die moralische Wende des Robert Bernardis vom Wehrmachtsverbrecher zum Widerstandskämpfer 1941 bis 1944
Clemens Zimmermann
Medienlandschaften, öffentliche Meinung, Rezeptionsforschung
Kurt Wagenführs Zeitschrift Welt-Rundfunk im Nationalsozialismus
Rezensionen
Orte des Erinnerns an die deutsche Einheit
Lena Ens
Orte des Erinnerns an die deutsche Einheit
Im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
ISBN: 978-3-86331-823-9 | 246 Seiten; 190 Abbildungen | 24,– €
Der Band stellt eine Auswahl von rund 250 Orten in der gesamten Bundesrepublik vor, die an die deutsche Einheit erinnern. In vielgestaltiger Form halten die Baumdenkmäler, Skulpturen, Mahnmale, Findlinge und Gedenksteine die Erinnerung an Momente des Aufbruchs und Wandels, an gelungene und schmerzhafte Übergänge, an Augenblicke der Freude und Hoffnung ebenso wie an Skepsis und Brüche wach. Die einzelnen Beiträge beschreiben die Erinnerungszeichen und ihre Entstehungsgeschichte und laden dazu ein, den öffentlichen Raum als fortwährende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Einheit zu entdecken.
Das graue Elend von Potsdam
Johannes Leicht · Maria Schultz (Hrsg.)
Das graue Elend von Potsdam
Sowjetischer Haft- und Tribunalort Lindenstraße 1945–1952
Publikation zur Ausstellung der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
26. September 2025 bis 12. Juli 2026
ISBN: 978-3-86331-811-6 | 247 Seiten | 20,– €
Die Sonderausstellung der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße nimmt die sowjetische Nutzungsphase des Potsdamer Justiz- und Haftortes Lindenstraße in den Blick. Dieses Areal beschlagnahmte der sowjetische Geheimdienst im Juli 1945. Er nutzte es bis 1952 im Kontext von Entnazifi zierung und der Errichtung einer neuen Diktatur stalinistischer Prägung. Der Haftort Lindenstraße diente als überregionales Sammel-, Untersuchungs- und Durchgangsgefängnis für mehr als 2.000 Männer, Frauen und Jugendliche aus über 15 Nationen Europas. Im Gerichtssaal tagten Sowjetische Militärtribunale. Sie verhängten in Prozessen, die keinerlei rechtsstaatlichen Grundsätzen entsprachen, unverhältnismäßig hohe Strafen bis hin zur Todesstrafe. Der Katalog dokumentiert die gesamte Ausstellung und präsentiert neueste Forschungsergebnisse.
Gerahmte Gewalt
Jürgen Matthäus
Gerahmte Gewalt
Fotoalben von Deutschen im „Osteinsatz“ und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg
ISBN: 978-3-86331-794-2 | 424 Seiten; Abbildungen: 80 | 39,– €
Sie liegen in Schubladen und Kellern von Wohnhäusern, auf Verkaufstischen von Flohmärkten und in Archiven: Private Fotoalben sind materielle Zeugnisse, wie Deutsche den Zweiten Weltkrieg erlebten und wie sie ihn erinnert wissen wollten. Einige Alben haben in Ausstellungen oder Publikationen Aufmerksamkeit erregt; dennoch hat sich die Forschung bislang nur ansatzweise mit ihnen befasst. Basierend auf der Auswertung einiger Hundert Privatalben und mit Fokus auf den deutschen Vernichtungskrieg „im Osten“ untersucht Jürgen Matthäus, was ihre Kriegserzählung ausmacht, wie sie Gewalt repräsentierten und welche Spuren ihr Bild deutscher Verbrechen und deutscher Opferschaft bis heute im Familiengedächtnis hinterlassen hat.