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„An diesem Tag habe ich meine Unschuld verloren. Am Morgen war ich noch als Kind aufgewacht, als ich am Abend dann einschlief, war ich ein Jude.“
Wie so viele Überlebende der Shoah blieb auch Sami Modiano viele Jahre lang stumm. Wie sollte er auch Worte finden für den Schmerz einer verbrannten Jugend, einer zerstörten Familie und einer vernichteten Gemeinde? Auf der griechischen Insel Rhodos im Juli 1930 geboren, kannte Sami noch nicht die Sprache von Hass und Diskriminierung. Rhodos gehörte damals zu Italien. Als die italienischen Rassengesetze 1938 in Kraft traten, war auch er plötzlich als „rassisch minderwertig“ abgestempelt. In der Hölle von Auschwitz-Birkenau sah er – erst 14 Jahre alt – Vater und Schwester sowie Freunde sterben. Plötzlich allein auf der Welt, kämpfte er ums Überleben. Dem Vernichtungslager entkommen, gelang es ihm mit Hartnäckigkeit, sich ein neues Leben aufzubauen.
Heute, Jahrzehnte später, empfindet Sami Modiano die Tatsache, dass er überlebt hat, als Verpflichtung, Zeugnis abzulegen. Immer wieder besucht er Schulen, um von Auschwitz zu berichten, und begleitet zahlreiche Reisen der Erinnerung nach Auschwitz. Und er betreut die Synagoge von Rhodos, um die Geschichte seiner Gemeinde zu bewahren.
Rezension von Ernst Reuß, in: Historisches Sachbuch, 20. Juli 2023
Rezension von Horst Möller, in: Schattenblick, 17. Februar 2023
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