€ 16.00
Die erstmals 2006 in Hamburg gezeigte Wanderausstellung „Verstummte Stimmen“ widmet sich einem kaum untersuchten Kapitel der Nazizeit – der Säuberung der deutschen Opernhäuser. Die aus einem überregionalen und einem jeweils neu recherchierten lokalen Teil bestehende Ausstellung erzählt das Schicksal von 44 prominenten Komponisten, Dirigenten, Regisseuren, Sängerinnen und Sängern, die Opfer der rassistischen Musikpolitik der Nationalsozialisten wurden, darunter Arnold Schönberg, Kurt Weill, Otto Klemperer, Bruno Walter, Gitta Alpár, Delia Reinhardt, Lotte Schöne, Richard Tauber, Joseph Schmidt und Friedrich Schorr.
Die lokale Fallstudie beschäftigt sich mit der Geschichte der Semperoper, des Staatsschauspiels Dresden sowie der Dresdner Privattheater in dieser Zeit. Neben den Solisten der Oper werden auch die verfolgten Schauspieler des Staatsschauspiels vorgestellt. Darüber hinaus erinnern Ausstellung und Katalog an viele bisher Namenlose, die damals entlassen wurden – Chor- und Orchestermitglieder, Bühnenarbeiter und Handwerker. Erstmals wird auch an die Schicksale von ca. 90 ausländischen Arbeitern und Musikern erinnert, die meist mit Zwang nach Dresden geschafft worden waren.
Insgesamt vertrieben die neuen Machthaber bis 1945 in Dresden mehr als 50 Ensemblemitglieder aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder politischen Einstellung.
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