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Leo Hiemer hat sich viele Jahre intensiv mit dem Schicksal von Gabriele Schwarz beschäftigt. Bereits 1994 schilderte er in seinem preisgekrönten Spielfilm »Leni … muss fort« die Geschichte von Gabi, dem Mädchen aus dem Allgäu, das die Nazis zur Vernichtung bestimmt hatten. Das auf vielen Dokumenten und Fotografien beruhende Buch berichtet nun umfassend über den kurzen Lebensweg des kleinen Kindes. Gabis Mutter Lotte war getaufte Jüdin aus Augsburg, den Vater hat sie niemals angegeben. Ihre ebenfalls getaufte kleine Tochter gab sie in die Obhut frommer Pflegeeltern im Allgäu. Auf deren Bauernhof wuchs Gabi in ländlicher Idylle zunächst unbeschwert auf. Währenddessen versuchte Lotte, sich und ihre kleine Tochter mit Hilfe von Kardinal Faulhaber ins Ausland zu retten. Doch im September 1941 wurde Lotte verhaftet, ins KZ Ravensbrück überstellt und in der NS-Tötungsanstalt Bernburg umgebracht. Im Februar 1943 musste auch Gabi ihrer Heimat für immer Lebewohl sagen. Über die Zwischenstation München wurde die Fünfjährige nach Auschwitz verschleppt, wo sie an Ort und Stelle ermordet wurde.
Dieser Titel ist vorübergehend nicht lieferbar und nur als E-Book-PDF erhältlich.
Eine Neuauflage ist in Vorbereitung.
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Geliebte Gabi: Als ein katholisches Mädchen ins Gas musste
Ein katholisches Mädchen wächst unbeschwert im Allgäu auf – und wird 1943 nach Auschwitz ins Gas geschickt.
Buch, Film und Ausstellung gedenken eines geliebten Kindes
Von Ebba Hagenberg-Miliu, in: General-Anzeiger, 11./12. Juli 2020
Der Text ist auch hier veröffentlicht
„Die Dokumentation, obwohl betont sachlich, liest sich wie ein (leider wahrer) Kriminalfall. Wer die Mechanismen begreifen will, mit denen eine Partei einen Staat und sein Volk totalitär vereinnahmt, wie es im Nazi-Deutschland der Fall war – und wofür es heute weltweit Dutzende von Parallelen gibt –, der braucht nur einzelne Kapitel aus dem Buch zu lesen. Das ist packender Lesestoff, der einen hineinzieht in die unfassbaren Abgründe menschlichen Tuns.“
Aus der Rezension von Armin Dorner aus dem neuen „Westallgäu Plus“, der monatlich erscheinenden Beilage zur Allgäuer Zeitung, Lokalausgabe Der Westallgäuer
„Angeordnet, das Kind von dort abzuholen“. Gabi starb in Auschwitz. Eine Pflegefamilie im Allgäu war in der NS-Zeit kein sicherer Zufluchtsort. Rezension von Ernst Reuß im Tagesspiegel, 3. Juli 2019, S. 16 (Seite „Wissen & Forschen“)
„Leo Hiemer, eigentlich bekannt als Filmemacher (‚Daheim sterben die Leut …‘), hat schon mit dem Buch über den Allgäu-Pionier Carl Hirnbein bewiesen, dass er ein gewissenhafter Geschichtsforscher ist und seine Geschichten plausibel und gut lesbar aufbereiten kann. Nun übertrifft der 64-Jährige sich selbst mit ‚Gabi. Geboren im Allgäu – ermordet in Auschwitz‘. […] Das Buch ist ein starkes Stück Heimatgeschichte. Hiemer zeichnet nicht ein Leben nach, das irgendwo weit weg von uns gelebt wurde, sondern hier bei uns. Außerdem liest es sich stellenweise wie ein Krimi. Obwohl man weiß, dass die Geschichte nicht gut ausgeht, fiebert man mit, hofft auf Rettung. Aber die gibt es nicht.“
Aus der Rezension von Klaus-Peter Mayr, Tragödie in der Westallgäuer Idylle, in der Memminger Zeitung vom 19. Juni 2019
Rezension von Ernst Reuß auf dem Blog »Historisches Sachbuch«, 29. Mai 2019
Leo Hiemer erinnert an Gabi und ihre Familie. Mit dem Film „Leni“ erinnerte Regisseur Leo Hiemer an ein Mädchen, das im Allgäu Zuflucht fand und dann in Auschwitz ums Leben kam. Jetzt hat er ein Buch geschrieben.
Von Angela Bachmair, in: Augsburger Allgemeine, 4. Juni 2019
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