Jene. Homosexuelle während des Zweiten Weltkriegs

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Aus dem Polnischen übersetzt von Beate Kosmala

Studien zu Holocaust und Gewaltgeschichte, Band 5

Jene, das sind die Anderen, die Homosexuellen, deren Anerkennung als Verfolgte des Nazi-Regimes überall in Europa lange auf sich warten ließ. In den polnischen Gedenkstätten für die deutschen NS-Konzentrationslager werden sie meist verschwiegen. Bis heute herrscht ein stereotypes Bild der Häftlingsgruppe: Es habe sich um relativ wenige Gefangene gehandelt, die überdies meist deutscher Nationalität gewesen seien. In der Nachkriegszeit galten sie als „Fremde“ und geradezu als „Raubtiere“, nicht der Würdigung wert. In ihrer minutiösen Auswertung von NS-Sondergerichtsakten und anderen Quellen gelingt es Joanna Ostrowska, das Bild über „Jene“ zu korrigieren. Sie zeichnet die bewegenden Schicksale von Männern verschiedener Nationalität nach, die gemäß Paragraf 175 verurteilt und in Gefängnisse und Konzentrationslager eingewiesen wurden.

Rezension von Peter Steinbach, in: Das Historisch-Politische Buch 71 (2023) 1–2

Aus der Rezension von Peter Steinbach:
„[…] handelt es sich mit dieser breit angelegten Untersuchung um die Erhellung eines dunklen Flecks polnischer Geschichtsschreibung, die nicht zuletzt auch auf typisierte und verhaltene Auskünfte angesehener Historiker […] zurückging, […]. Umso bemerkenswerter ist, dass mit den Lebensbeschreibungen von Menschen, in der Übersetzung des polnischen Begriffs „Oni“ […] als ,Jene‘ bezeichnet, Perspektiven polnischer Geschichtsschreibung erschlossen werden, die auch die im Vergleich früher und breiter angelegte deutsche Forschung um wesentliche Aspekte ergänzen.“

Deutsche Krankheit
Jens Hoffmann über die erste Studie zur Verfolgung homosexueller Menschen in Polen während des Zweiten Weltkriegs, in: konkret 9/2023, S. 56

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