Gerahmte Gewalt. Fotoalben von Deutschen im „Osteinsatz“ und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg

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Sie liegen in Schubladen und Kellern von Wohnhäusern, auf Verkaufstischen von Flohmärkten und in Archiven: Private Fotoalben sind materielle Zeugnisse, wie Deutsche den Zweiten Weltkrieg erlebten und wie sie ihn erinnert wissen wollten. Einige Alben haben in Ausstellungen oder Publikationen Aufmerksamkeit erregt; dennoch hat sich die Forschung bislang nur ansatzweise mit ihnen befasst. Basierend auf der Auswertung einiger Hundert Privatalben und mit Fokus auf den deutschen Vernichtungskrieg „im Osten“ untersucht Jürgen Matthäus, was ihre Kriegserzählung ausmacht, wie sie Gewalt repräsentierten und welche Spuren ihr Bild deutscher Verbrechen und deutscher Opferschaft bis heute im Familiengedächtnis hinterlassen hat.

Dr. Jürgen Matthäus leitete von 2005 bis März 2025 die Forschungsabteilung am Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies des United States Holocaust Memorial Museum in Washington, DC.
Auf Deutsch erschienen von ihm u.a.: Ereignismeldungen UdSSR. Dokumente der Einsatzgruppen in der Sowjetunion, 3 Bde., Darmstadt 2011–2014 (hrsg. mit Klaus-Michael Mallmann, Martin Cüppers und Andrej Angrick); Alfred Rosenberg, Die Tagebücher von 1934 bis 1944, Frankfurt a.M. 2015 (hrsg. mit Frank Bajohr); Polizei und Holocaust. Eine Generation nach Christopher Brownings „Ordinary Men“, Paderborn/Boston 2023 (hrsg. mit Thomas Köhler, Thomas Pegelow Kaplan und Peter Römer).

Aufzeichnung der Veranstaltung am 24. April 2025 an der Universität Hamburg

Aufzeichnung der Buchvorstellung am 14. April 2025 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

 

„Gerahmte Gewalt“ – Krieg und Holocaust in privaten Fotoalben deutscher Soldaten

Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht ging der 2. Weltkrieg – zumindest in Europa – zu Ende. Genau 80 Jahre ist das jetzt her. Wenn wir uns aus diesem Anlass an den Krieg und die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands erinnern, dann spielen Fotos eine wichtige Rolle – als Dokumente von Mord, Verwüstung und Elend. Viele Fotografien aus dieser Zeit haben deutsche Soldaten gemacht, haben sie zum Teil stolz herumgezeigt oder ganze Fotoalben für die Familie daraus zusammengestellt. Welche Geschichten vom Krieg diese privaten Alben erzählen und wie diese Erzählungen auch die kollektive Erinnerung mitgeprägt haben – das erforscht der Historiker Jürgen Matthäus. Gerade ist zum Thema sein Buch „Gerahmte Gewalt“ im Metropol Verlag erschienen. Christoph Scheffer spricht darüber mit Jürgen Matthäus.

hr INFO Kultur | 30. April 2025 | 24 Min.

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