Franz Stangl (1908–1971): Leben – Biografische Erzählung – Rezeption. Annäherungen an einen NS-Täter

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Studien zu Holocaust und Gewaltgeschichte, Band 9

Franz Stangl musste sich als einziger ehemaliger Kommandant eines NS-Vernichtungslagers in Deutschland vor Gericht verantworten, nachdem Brasilien ihn 1967 an die Bundesrepublik ausgeliefert hatte. Vom Beamten im „Judenreferat“ der Staatspolizeileitstelle Linz (1938–40) und stellvertretenden Büroleiter der Tötungsanstalt Hartheim (1940/41) stieg er bis zum Kommandanten der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka (1942/43) und schließlich Leiter von zwei Einsatzstäben in der Operationszone Adriatisches Küstenland (1943/44) auf, deren Auftrag in der Partisanenbekämpfung und Judenverfolgung bestand. 1970 verurteilte das Landgericht Düsseldorf Stangl zu lebenslanger Haft. Er starb, bevor das Urteil rechtskräftig wurde. Vor Gericht und in Gesprächen mit der Journalistin Gitta Sereny hatte Stangl eine biografische Erzählung präsentieren können, die sich schließlich in Wissenschaft und Öffentlichkeit etablierte. Florian Gregor untersucht, wie es Stangl gelang, seine Deutung der nationalsozialistischen Vergangenheit zu verbreiten, und betont die Relevanz kulturhistorischer und institutioneller Ansätze für die NS-, Holocaust- und Täterforschung.

Florian Gregor studierte Sozialwissenschaft, Geschichte, Jewish Studies
und Holocaust Studies in Bochum, Düsseldorf und Berlin. Er arbeitet als
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet Geschichte der Europäischen
Moderne der FernUniversität Hagen.

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