Entnazifizierung in Berlin. Ideen und Praxis

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Berlin, 1945: Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die ehemalige Reichshauptstadt, Zentrum des NS-Regimes, mit Hunderttausenden Parteimitgliedern, Funktionär:innen und Sympathisant:innen vom Nationalsozialismus zu befreien? Die Studie ist die erste Gesamtdarstellung der Entnazifizierung in der Viermächtestadt. Sie beleuchtet, was oft vernachlässigt wird: dass Analysen des Nationalsozialismus – etwa des Politologen Franz L. Neumann, des Juristen Ernst J. Cohn oder des Germanisten Edmond Vermeil – entscheidenden Einfluss auf die alliierten Strategien zur Entnazifizierung hatten. Denn die Frage, ob das NS-Regime vorrangig als politisches, rechtliches, kulturelles oder ökonomisches Phänomen zu begreifen war, prägte das Vorgehen von Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Gestützt auf umfangreiches Archivmaterial, rekonstruiert die Autorin zentrale Aspekte der Entnazifizierung in Verwaltung, Recht, Wirtschaft und Kultur im zeithistorischen Kontext der Nachkriegsjahre und in der geteilten Stadt.

Dr. Julana Bredtmann ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stiftung Topographie des Terrors Berlin und leitet dort das Gedenkstättenreferat.

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