Verstrickte Bilder. Deutsche und sowjetische Propagandabilder als Komplizen von Krieg und Gewalt 1941–1945

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„Verstrickt“ sind die in diesem Band behandelten Propagandabilder aus dem Deutschen Reich und der Sowjetunion auf mehreren Ebenen. Sie sekundieren den Krieg und die Gewalt gegen Menschen und sind daher als Komplizen dieser Ereignisse anzusehen. Bestimmten Bildern und Bildtypen wurde dabei von den Propagandisten beider Seiten besondere Bedeutung beigemessen. Sie sollten in den Köpfen der Menschen verankert und dort wirksam werden. Welche Bilder waren das? Und wie sollten sie ihre Wirkung entfalten? Die Studie zeigt, wie einzelne Bilder aus ihrem Zusammenspiel mit anderen Bildern und Texten netzwerkartige Verweisstrukturen entwickeln sollten, und geht also über die Interpretation von Einzelbildern hinaus. Dabei zeigt sich, dass auch Todfeinde im Krieg über Bilder miteinander kommunizieren können. Doch wurden die über die Frontlinien versendeten Bilder auf der jeweils anderen Seite überhaupt verstanden? Auf diese Fragen sucht Karl-Konrad Tschäpe eine Antwort und widmet sich dabei Welt-Bildern, die in einem Krieg bedeutsam wurden, der in seiner Eskalation der Gewalt Maßstäbe gesetzt hat und dessen Nachwirkungen bis heute nicht überwunden sind.

Rezension von Bianka Pietrow-Ennker, in: H-Soz-Kult, 26. September 2023

Rezension von Guenter Agde, in: sehepunkte 22 (2022), Nr. 3, 15. März 2022

Rezension von Svetlana Boltovska, in: Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts (2021), S. 117

Rezension von Peter Steinbach, in: Das Historisch-Politische Buch (HPB), Band 68 (2020) 2

Aus der Rezension:
„Wenn Bilder die Wirklichkeit nicht nur spiegeln, sondern durch Bewusstseinsbildung der Betrachter die historische Entwicklung beeinflussen, wird die historische Bildforschung zu einer neuen Bindestrichdisziplin der Geschichtswissenschaft. […] Ohne Zweifel müssen sie [die Bilder] als ein lohnendes Objekt historischer Forschung gelten, die den iconic turn zunehmend im Zusammenhang der zeithistorischen Emotionsgeschichte beachtet. Dies gilt vor allem, wenn Bilder im Zusammenhang mit textlichen Artefakten in das Zentrum einer vergleichenden Diktaturanalyse gerückt werden und dann verdeutlichen, worauf es der Studie ankommt: Verstrickungen deutlich zu machen. Dieser Aufgabe stellt sich die von Heinz Dieter Kittsteiner angeregte, von Karl Schlögel und Claudia Weber betreute Frankfurter Dissertation, die beeindruckend den Ertrag des iconic turns der Geschichtswissenschaft für die vergleichende Diktaturforschung demonstriert. […] Tschäpe geht es um die Analyse eines Jahrhundertkonflikts, den Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion; entstanden ist eine methodisch ungemein anregende und hoffentlich die weitere Forschung stimulierende Studie.“

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