€ 20.00
Herausgegeben von Hannimari Jokinen, Flower Manase und Joachim Zeller
Im Sommer 2020 kam es zu Antirassismus-Protesten der weltweit aktiven Black Lives Matter-Bewegung, verbunden mit dem Sturz zahlreicher – meist kolonialer – Denkmäler. Dadurch rückte hierzulande die Geschichte des deutschen Kolonialismus und seiner Monumente einmal mehr ins öffentliche Bewusstsein. Kolonialdenkmäler zu stürzen ist freilich kein neues Phänomen. So rissen Studierende im Jahr 1968 das vor der Hamburger Universität stehende Denkmal für Hermann von Wissmann nieder. Ursprünglich in Dar es Salaam errichtet, der Hauptstadt der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Ruanda und Burundi), zeigt die Geschichte dieses Memorials, wie konfliktreich der Umgang mit dem Erbe des Kolonialismus ist. Die Beiträge dieses Buches zeichnen den Wandel des Denkmalensembles von einer kolonialen Weihestätte hin zu einem postkolonialen Debatten-Mahnmal nach. Dabei richtet sich der Fokus auch auf die Erinnerungskulturen und -orte im heutigen Tansania. Das Buch ist an der Schnittstelle zwischen historischer Forschung sowie künstlerischer, aktivistischer und erinnerungskultureller Auseinandersetzung mit solchen überkommenen kolonialen Zeichen im öffentlichen Raum verortet. Nicht zuletzt wird die Frage nach dekolonialen Erinnerungskonzepten für einen angemessenen Umgang mit den Hinterlassenschaften des Kolonialzeitalters aufgeworfen.
Der erste antikoloniale Denkmalssturz in der Bundesrepublik
Von Ulrich van der Heyden, in: Politisches Lernen 3–4/2022, S. 69–70
Aus der Rezension von Ulrich van der Heyden:
„Zunächst sei hier festgestellt, dass es sich von der verlegerischen Qualität – vor allem hinsichtlich der hervorragend bearbeiteten zahlreichen historischen Fotografien sowie der neueren Farbfotos sowie des Layouts – zu den besten Publikationen gehört, die in den letzten Jahren zur deutschen Kolonialgeschichte erschienen sind. Es handelt sich im besten Sinne um einen Text-Bild-Band, der einen wesentlichen Fortschritt bei der kritischen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte leistet, indem er nicht nur versucht, zumeist Erkenntnisse populärwissenschaftlich zu vermitteln, sondern auch Fragen aufwirft oder provoziert, die den Leser bzw. Betrachter zum Nachdenken anregen und vielleicht zur Weiterentwicklung dekolonisierender Erinnerungskonzepte animiert. Dabei werden die zumeist qualitätsvollen Ausführungen durch die Fotografien visuell verdichtet.“
Auf und Ab eines Kolonialdenkmals
Denkmäler sind willkommene Projektionsflächen in Konflikten der Gegenwart. Ein Buch erläutert das an der wechselhaften Geschichte der Hamburger Wissmann-Statue
Von Fabian Lehmann, in: taz.de, 5. April 2023
Rezension von Niklas Kniebühler, in: freiburg-postkolonial.de, 21.6.2022
Rezension von Fabian Fechner, in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 2, 15. Februar 2023
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