€ 34.00
Zehntausende Muslime kämpften in den Reihen der Wehrmacht und Waffen-SS auf fast allen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs. Dabei kamen Einheiten zum Einsatz, die sich in ihrer Größe und Zielsetzung teils erheblich unterschieden. Allen gemein war die Annahme von deutscher Seite, dass Muslime aufgrund ihrer „natürlichen Eigenschaften“ besonders geeignete und brutale Soldaten seien. Rekrutierung, Ausbildung und der Einsatz der Einheiten folgten keinem feststehenden Islam-Programm, sondern entwickelten sich, wie die vorliegende Studie zeigen kann, innerhalb unterschiedlicher Phasen. Erstmals kann so ein genaues Bild von den Einheiten und allen beteiligten Akteuren gezeichnet werden.
Rezension von Stephan Theilig, in: H-Soz-Kult, 2. März 2022
Kolonialtruppen oder Kollaborateure?
Stefan Petke unternimmt eine Neubewertung des Verhältnisses zwischen Muslimen und NS-Deutschland.
Rezension von Konstantin Sakkas, in: Islamische Zeitung, August 2021, S. 18
Aus der Rezension von Konstantin Sakkas:
Die Dissertation von Stefan Petke „hat zweifellos das Potential zum Standardwerk. Für Petke standen die muslimischen Soldaten in deutschen Diensten in kolonialer Tradition: sie galten weniger als gleichberechtigte Waffenbrüder (auch wenn dies von den höheren Kommandoebenen gern beschworen wurde) denn als ‚Askaris‘, als ‚primitive Naturmenschen‘, die man für die eigenen Ziele instrumentalisierte. Mit dieser Einordnung, die er quellenreich belegt, schreibt sich Petke in den postkolonialen Diskurs ein, der gerade hochaktuell ist. Zugleich belässt er es nicht bei einer Darstellung der Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, sondern schlägt den Bogen zu ihrem weltgeschichtlichen Hintergrund: der Kolonisierung des Nahen Ostens durch Briten und Franzosen hier, dem kaiserlich-russischen und dann stalinistischen Imperialismus in Kaukasus und Zentralasien dort. […]
Man muss nicht mit allen seinen Deutungen mitgehen; ein einschlägiges, sehr gründliches und gelehrtes Referenzwerk zu Schuld und Schicksal der Muslime im Dienst NS-Deutschlands aber ist Stefan Petke mit diesem Buch ohne Zweifel gelungen. Möge es seine Leser und Leserinnen auch außerhalb der Fachkreise finden.“
Die für Porto anfallenden Gebühren entsprechen der jeweils aktuell geltenden Gebührenordnung der Deutschen Post AG.
NEWSLETTER
Newsletter bestellen
NEWSLETTER
Newsletter bestellen