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Als Tochter des ersten deutschen Botschafters nach dem Zweiten Weltkrieg kam Juliana Gregor 1952 als Neunjährige nach Bolivien. Die alteingesessene deutsche Kolonie war deutschnational eingestellt, viele ihrer Mitglieder waren überzeugte Nazis. In den 1930er-Jahren war Bolivien für die von den Nationalsozialisten verfolgten Juden zu einem begehrten Zufluchtsland geworden. Nach dem Krieg folgten ihnen NS-Täter, die sich der Strafverfolgung in Europa entziehen wollten, allen voran Klaus Barbie, der „Schlächter von Lyon“, sowie Nazis wie Hans Ertl, einst Kameramann von Leni Riefenstahl. Dessen Tochter Monika soll den Mörder von Che Guevara erschossen haben. Juliana Ströbele-Gregor lernte Menschen aus beiden Einwanderergruppen kennen. Sie setzt sich mit den Lebenswelten der aus völlig unterschiedlichen Gründen in die Anden Geflohenen und ihren wechselseitigen Beziehungen auseinander.
„Auf knapp 210 Seiten bietet Ströbele-Gregor ein vielschichtiges kulturpolitisches Panorama, das durch seine Verknüpfung von persönlichen Erinnerungen, historischen Bezügen, Täter-und Opferbiografien tiefe und neue Einblicke in die jüngere Geschichte des Andenstaates gibt.“
Aus der Rezension von Ursula Prutsch, in: lateinamerika anders. Österreichs Zeitschrift für Lateinamerika und die Karibik, Nr.4/2018, S. 38
„Mit dieser detaillierten Darstellung der Geschichte der deutschen Kolonie als Ergebnis intensiver und akribischer Recherchearbeit legt die Autorin ein wichtiges Buch vor. Es ist nicht nur spannend geschrieben, sondern es zeigt, zugespitzt auf die zentrale Fragestellung von Flucht und Verfolgung, wo die deutsche Kolonie steht und welche Rolle ohne einen erkennbaren Willen zur Aufarbeitung sie bis heute spielt. […] [Das Buch gibt] in geraffter Form einen komprimierten guten Überblick über Boliviens Geschichte seit den 1920er Jahren. […] Das Format, die komplexen Zusammenhänge von den persönlichen Erinnerungssplittern her aufzurollen, gibt dem Buch eine große Authentizität.“
Aus der Rezension von Theo Mutter, in: Peripherie, Nr. 153, 4/2019
Rezension von Ina Friebe, in: Lateinamerika Nachrichten, Nr. 537, 2019
Rezension von Rainer Huhle, 27. August 2018, auf der Website des Nürnberger Menschenrechtszentrums
Rezension von Hans-Ulrich Dillmann, in: ila. Das lateinamerika-Magazin, Nr. 419, Oktober 2018
Rezension von Arno Widman, in: Frankfurter Rundschau, 19. Oktober 2018
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