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Faktizität und Fiktionalität: Autobiografische Schriften zur Shoah

 22.00

Mit dieser Arbeit liegt erstmals ein literaturwissenschaftlicher Vergleich zwischen Primo Levis und Imre Kertész’ Schriften über Auschwitz vor. Die Studie geht der Frage nach, was literarisierte und fiktionale Holocaust-Texte im Gegensatz zu historischen Darstellungen leisten können. Während sich Levi von dem Stilideal der „chiarezza“, dem Vorbild wissenschaftlicher Erkenntnis und der Idee der Humanität leiten ließ, weist Kertész das Humanitätsideal als kritisches Regulativ für seine Darstellung zurück. Die Autorin diskutiert, welchen Einfluss Adornos ästhetische Überlegungen zum autonomen Kunstwerk, Bachtins romantheoretische Ausführungen zur Schelmenfigur und Camus’ Existenzphilosophie auf Kertész’ Romankonzeption ausgeübt haben und wie das Spezifische der Erfahrung von Auschwitz, die Vernichtung des Individuums, in der verfremdeten Perspektive dargestellt wird.

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