
Verbotener Umgang mit „Fremdvölkischen“
Insa Eschebach/Christine Glauning/Silke Schneider (Hrsg.)
Verbotener Umgang mit „Fremdvölkischen“
Kriminalisierung und Verfolgungspraxis im Nationalsozialismus
ISBN: 978-3-86331-680-8 | 316 Seiten | 22,– €
Millionen von Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen wurden während des Zweiten Weltkrieges zum Arbeitseinsatz ins Deutsche Reich verbracht. Ihre Arbeitskraft sollte ausgebeutet werden, gleichzeitig galt die Präsenz der „Fremdvölkischen“ im öffentlichen Raum als „volkstumspolitische Gefahr“. Alltägliche Begegnungen, vor allem am Arbeitsplatz, konnten nicht verhindert werden. Aber soziale Kontakte, insbesondere sexuelle Beziehungen, waren streng verboten und wurden schon bei bloßem Verdacht drakonisch bestraft.

Paweł Piotr Reszka
Schürfplätze. Grabraub in Bełżec und Sobibór
Aus dem Polnischen übersetzt von Steffen Hänschen
ISBN: 978-3-86331-657-0 | 234 Seiten | 19,– €
Die Gelände der ehemaligen Vernichtungslager Belzec und Sobibor sind Massengräber für mehrere Hunderttausend Jüdinnen und Juden, die hier 1942 und 1943 im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ ermordet wurden. Nach der Auflösung der Lager wurden die Orte über viele Jahre zum Schauplatz eines Grabraubes in kaum vorstellbarem Ausmaß. Paweł Piotr Reszka suchte in der Region nach Menschen, die sich an dem Grabraub beteiligt hatten, und Nachfahren, die ihm berichteten, wie man heute darüber denkt.

Eva Szepesi: Ein Mädchen allein auf der Flucht
27. Januar 2023 | 19:15 Uhr | phoenix | Wiederholungen am 29. Januar 2023 | 2:15 und 16.15
Oder in der Mediathek
Jahrhundertzeugen: Eva Szepesi. Eine Graphic-Novel-Erzählung
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Als die Deutschen im Frühjahr 1944 in Ungarn einmarschieren, beginnt die Verfolgung und Ermordung der ungarischen Juden. Die elfjährige Eva Szepesi wird von ihrer Mutter in die Slowakei geschickt. Von nun an lebt das jüdische Mädchen auf der Flucht. Sie findet Verstecke bei gutwilligen Menschen, doch schließlich wird sie gefangen genommen und nach Auschwitz verschleppt. Nach dem Krieg schweigt Eva Szepesi jahrzehntelang. Erst Mitte der neunziger Jahre kann sie über das Erlebte sprechen.
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Eva Szepesi: Ein Mädchen allein auf der Flucht. Ungarn – Slowakei – Polen (1944–1945)
5. Auflage 2023 | ISBN: 978-3-86331-005-9 | 159 Seiten | 16,– €

Ein ehrbarer Kaufmann?
Sebastian Justke
Ein ehrbarer Kaufmann?
Albert Schäfer, sein Unternehmen und die Stadt Hamburg 1933–1956
Forum Zeitgeschichte 30
ISBN: 978-3-86331-687-7 | 261 Seiten | 24,– Euro
Seit 1933 bestimmte Albert Schäfer die Unternehmenspolitik der Phoenix Gummiwerke AG. Während der NS-Herrschaft beinhaltete dies die Umstellung auf Kriegswirtschaft, die „Arisierung“ von Unternehmen, den Einsatz von Zwangsarbeiter:innen sowie die Beteiligung an der Ausbeutungspolitik in den besetzten Gebieten Europas. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs prägte Schäfer auch als langjähriger Präses der Handelskammer Hamburg die öffentliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in Hamburg mit. Vielfache Ehrungen ließen ihn auch selbst zum Gegenstand städtischer Erinnerungskultur und Geschichtspolitik werden. Das Bild vom Ehrbaren Kaufmann hatte darin einen zentralen Platz.