Ghetto Warschau: Aufstand und Vernichtung im Stroop-Bericht
Ghetto Warschau: Aufstand und Vernichtung im Stroop-Bericht
Neuedition mit Zusatzdokumenten. Herausgegeben von Martin Cüppers
ISBN: 978-3-86331-786-7 | 280 Seiten; 200 Abbildungen | 29,90,– €
Erscheint voraussichtlich am 25. Januar 2025
In der Erinnerungskultur zum Holocaust sind einzelne Fotos des Stroop-Berichts zur Vernichtung des Warschauer Ghettos und der Niederschlagung des Aufstands von Jüdinnen und Juden omnipräsent. Meist fehlen aber Zusatzinformationen und Kontextualisierung. Die Gesamtquelle des Warschauer SS- und Polizeiführers Jürgen Stroop ist dagegen vergleichsweise wenig beachtet geblieben. Deren drei Teile bestehen aus einem Gesamtbericht über die Niederschlagung des Aufstands, den vom 20. April bis 16. Mai 1943 verfassten Tagesmeldungen und einer Sammlung von Fotos. Mit dieser Edition wird das Gesamtdokument nach Jahrzehnten wieder in Buchform zugänglich gemacht. Zudem werden erstmals zahlreiche zusätzliche Quellen ediert, die für ein substanzielles Verständnis grundlegend sind. Umfassend wissenschaftlich eingeleitet und kommentiert, vermittelt die Edition des Stroop-Berichts vielfältige neue Erkenntnisse zum Ghettoaufstand und dem mörderischen Vorgehen der Nationalsozialisten.
Zwischen Ahndung und Amnestie
Klaus Bästlein
Zwischen Ahndung und Amnestie
Die Strafverfolgung der in den KZ Husum-Schwesing und Ladelund verübten NS-Verbrechen durch britische, dänische, niederländische und deutsche Stellen
ISBN: 978-3-86331-789-8 | 471 Seiten | 29,90 €
Erscheint voraussichtlich am 25. Januar 2025
In 13 Wochen kamen 1944 von den über 5000 Häftlingen in den KZ Husum-Schwesing und Ladelund mehr als 1000 ums Leben. Nach 1945 verhängten britische Militärgerichte deshalb ein Todesurteil und längere Freiheitsstrafen gegen zwei SS-Täter und zwei „Kapos“. Ein dänischer SS-Scherge wurde in Kopenhagen zu 8 Jahren Haft verurteilt. Friedrich Christiansen aus Wyk auf Föhr erhielt 12 Jahre Gefängnis in den Niederlanden, weil er dort viele Opfer aus Putten verhaften ließ. In Deutschland blieb der Haupttäter straflos. Die Staatsanwaltschaft Flensburg handelte 15 Jahre lang nicht. In Hamburg scheiterte ein Verfahren an der BGH-Rechtsprechung zugunsten von NS-Tätern.
Entnazifizierung in Berlin
Julana Bredtmann
Entnazifizierung in Berlin
Ideen und Praxis
ISBN: 978-3-86331-740-9 | 408 Seiten | 26,– €
Berlin, 1945: Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die ehemalige Reichshauptstadt, Zentrum des NS-Regimes, mit Hunderttausenden Parteimitgliedern, Funktionär:innen und Sympathisant:innen vom Nationalsozialismus zu befreien? Die Studie ist die erste Gesamtdarstellung der Entnazifizierung in der Viermächtestadt. Sie beleuchtet, was oft vernachlässigt wird: dass Analysen des Nationalsozialismus – etwa des Politologen Franz L. Neumann, des Juristen Ernst J. Cohn oder des Germanisten Edmond Vermeil – entscheidenden Einfluss auf die alliierten Strategien zur Entnazifizierung hatten. Denn die Frage, ob das NS-Regime vorrangig als politisches, rechtliches, kulturelles oder ökonomisches Phänomen zu begreifen war, prägte das Vorgehen von Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Gestützt auf umfangreiches Archivmaterial, rekonstruiert die Autorin zentrale Aspekte der Entnazifizierung in Verwaltung, Recht, Wirtschaft und Kultur im zeithistorischen Kontext der Nachkriegsjahre und in der geteilten Stadt.
Niños Robados / Gestohlene Kinder / Stolen Children
Anna Kaminsky/Dorothee Weitbrecht
Niños Robados / Gestohlene Kinder / Stolen Children
Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung / Companion volume of the eponymous exhibition
Hrsg. von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Elisabeth-Käsemann-Stiftung
ISBN: 978-3-86331-785-0 | 104 Seiten | 15,– €
Der Verlust eines Kindes – sei es durch Tod oder Krankheit, Verschwinden oder gewaltsame Einwirkung – ist eine der schlimmsten Erfahrungen für Familien. Meist reicht die Drohung, die Kinder wegzunehmen oder ihnen Leid anzutun, um Eltern gefügig zu machen. Die Ausstellung zeigt, wie Menschen, Familien und Gemeinschaften durch politisch motivierten Kindesentzug zerstört wurden. Es werden Biografien von Betroffenen aus Argentinien, Deutschland, El Salvador, Kanada, der Sowjetunion und Spanien in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorgestellt. Sie vermitteln die verheerenden Folgen für die Opfer.