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Berichte über sowjetische Speziallager in Deutschland

 16.00

Herausgegeben von Andreas Weigelt

Die Schriftstellerin Gertrud Lehmann-Waldschütz (1905–2001) aus Wünsdorf bei Berlin und der frühere Hitlerjunge Wolfgang Goszczak (1929–2006) aus Ruhland wurden 1945 durch den sowjetischen Geheimdienst verhaftet und in den Speziallagern Frankfurt (Oder), Jamlitz, Mühlberg und Buchenwald interniert.
Der Schriftstellerin wurden ihre Aktivitäten für die NS-Frauenschaft vor 1945 vorgeworfen, dem Hitlerjungen angebliche Partisanen-Tätigkeit nach der Befreiung und Besetzung Ostdeutschlands durch die Rote Armee.
Die Berichte sind zum einen Zeugnisse einer verfehlten Entnazifizierungspolitik sowie der Wirklichkeit in den sowjetischen Speziallagern. Zum anderen fragen die Autoren nach dem Verhältnis zwischen individueller Verantwortung im Nationalsozialismus und ihrer Haft in den sowjetischen Lagern. Wolfgang Goszczak wurde 1950 ohne Verurteilung entlassen, blieb in der DDR und trat später der SED bei. Gertrud Lehmann-Waldschütz wurde 1950 in den sogenannten Waldheimer Kriegsverbrecher-Prozessen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch bereits zwei Jahre später amnestiert. Sie floh 1953 vor erneuter Verfolgung in die BRD.

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